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Freitag, 26. Oktober 2012

Schon wieder ein grauer Tag ...

... aber die grauen Gedanken dazu werden mir zuviel, oder ...


Rudis Fotoseit_pixelio.de


Grauer Himmel, trübe Tage

Grauer Himmel - trübe Tage! -
Keine Lust und keine Plage! -
Weder Sturm noch Sonnenglanz! -
Grauer Stunden dunkler Kranz!

Wie ein Schiff auf stillem Meer
Todt und traurig treibt umher,
Wie ein Mühlrad ohne Bach
Still verharr' ich Tag auf Tag.

Manchmal muß es doch gewittern!
Manchmal muß das Herz erzittern!
Muß in Leid und Freud erbeben! -
Wie so öd' ist sonst das Leben!

Heinrich Seidel


Elke Sawistowski_pixelio.de

Haide 
Es steht ein alter Schäfer stramm
Bei einem grauen Weidenstamm.
Er schauet hin - er schauet her
Und hütet seine Schafe sehr.

Er strickt sich einen blauen Strumpf
Sein Hund, der Bello, knurret dumpf;
Ist kurz von Schwanz und lang von Haar
Und ruppig ist er ganz und gar.

Die Haide streckt sich weit einher
Als wie ein bräunlich-rothes Meer.
Kein Mensch, kein Thier in weitem Rund,
Als nur die Schafe, Hirt und Hund.

Nur eine Lerche flattert hoch,
Fern schmettert eine zweite noch,
Damit doch diese Wüstenei
Nicht ganz von Gott verlassen sei.

Heinrich Seidelel


Grace Winter_pixelio.de

Im Herbst

Es glänzen roth die Waldeshügel;
Der schöne Sommer ging zur Ruh.
Der Vogel regt die leichten Flügel
Und fliegt dem fernen Frühling zu.

Ich seh' sie ziehn die schnellen Schaaren
Am klaren Himmel südenwärts -
So möchte wohl von dannen fahren,
Wenn es betrogen ward, das Herz.

So möcht' es fliehn zum fernen Garten,
Wo Glück und Liebe wieder blühn -
Nun aber muß es ruhig warten,
Bis ihm die Rosen wieder glühn.

Heinrich Seidel



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