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Samstag, 13. Juli 2013

Weise Geschichte


Nach einem Tag, wo ich über Politik geschrieben habe, muss ich wieder eine kluge Geschichte aus dem Internet weitererzählen ... sie ist wie alle anderen Geschichten lehrreich, und der Titel passt auch zum Nachdenken vor der Bundestagswahl. Also sei kein Esel, wähle die richtige Partei aber nicht die CDU/CSU/FDP aber auch nicht die SPD und "Die Grünen" ... aber auf keinen Fall die NPD, aber ihr müsst selber wissen was richtig ist ... ;-)



Weise Geschichte - Selber wissen was richtig ist

Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagsglut durch die staubigen Gassen von Keshan. 

Der Vater saß auf dem Esel, den der Junge führte.
"Der arme Junge", sagte da ein Vorübergehender. "Seine kurzen Beinchen versuchen mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man so faul auf dem Esel herumsitzen, wenn man sieht, dass das kleine Kind sich müde läuft."
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.
Gar nicht lange dauerte es, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: "So eine Unverschämtheit. Sitzt doch der kleine Bengel wie ein Sultan auf dem Esel, während sein armer, alter Vater daneben herläuft."
Dies schmerzte den Jungen und er bat den Vater, sich hinter ihn auf den Esel zu setzten.
"Hat man so was schon gesehen?" keifte eine Frau, "Solche Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch, und der alte und der junge Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus, als wäre er ein Diwan. Die arme Kreatur!"
Die Gescholtenen schauten sich an und stiegen beide, ohne ein Wort zu sagen, vom Esel herunter.
Kaum waren sie wenige Schritte neben dem Tier hergegangen, machte sich ein Fremder über sie lustig: "So dumm möchte ich nicht sein. Wozu führt ihr denn den Esel spazieren, wenn er nichts leistet, euch keinen Nutzen bringt und noch nicht einmal einen von euch trägt?"
Der Vater schob dem Esel eine Hand voll Stroh ins Maul und legte seine Hand auf die Schulter des Sohnes.
"Gleichgültig, was wir machen", sagte er, "es findet sich doch jemand, der damit nicht einverstanden ist. Ich glaube, wir müssen selbst wissen, was wir für richtig halten."


(Aus: Peseschkian. Der Kaufmann und der Papagei)

Als ich diese Geschichte zum ersten Mal gelesen habe, musste ich direkt Lachen. Warum? Weil es mir schon so oft passiert ist, dass ich machen konnte, was ich wollte, niemanden habe ich es recht getan. Nun höre ich nur noch auf mich, und ich fahre gut dabei ... na ja, gut, auf Ratschläge von sehr wenigen Menschen höre ich auch noch ... wenn dieser Ratschlag mit meiner Meinung übereinstimmt. :-)


Wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende und glaubt mir, allen kann man es nicht recht machen.



6 Kommentare:

  1. Liebe Margot
    Diese Situation kenne ich nur zu gut. Man strampelt sich ab und versucht es allen Recht zu machen aber es gelingt nicht immer.
    Lange Zeit habe ich versucht und versucht doch oft bin ich gescheitert, daher höre ich längere Zeit schon auf meine Intuition die nenne ich dann auch auf meinen Bauch hören. Wenn ich das mache fahre ich gut. Wenn ich aber mal auf meinen Kopf höre geht es gründlich in die Hose.
    Danke für die schöne Geschichte. Mit meinem Lieblingstier dem Esel ;-) die süßen Grauen mit dem traurigen Blick.
    Schönen Samstag
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Guten Morgen liebe Tina, so ist es, wenn man im unklaren ist ob man auf den Kopf oder seinen Bauch hören soll, dann wähle ich auch fast immer das Bauchgefühl. Denn dieses Gefühl kommt vom Herzen in den Bauch. :-)
      Ich mag auch Esel, deshalb schaue ich gerne in den Spiegel um mich zu mögen... ;-)
      Sage danke für deinen lieben Kommentar und wünsche dir einen wunderschönen Samstag.

      Liebe Grüße, Margot

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  2. Wieder eine dieser kleinen, wahren Geschichten.
    Man kann es wirklich nie allen recht machen und das muss man auch nicht.
    Ich denke, solange man keinem auf die Füße tritt, ist es das Gesündeste, auf sich selbst zu hören.

    LG
    Angela

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    1. Guten Morgen liebe Angela, du hast die richtige Einstellung. Ich versuche auch niemanden auf die Füße zu treten bei meinen Entscheidungen, manchmal kann man es aber nicht umgehen, um das Richtige zu tun. Und ich betrachte es als Denkanstoß, für den anderen.

      Dein Kommentar gefällt mir und ich sage danke.:-)
      Hab einen wunderschönen Tag.
      Liebe Grüße, Margot

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  3. Ich kannte die Geschichte schon und finde sie immer wieder klasse!
    Sie bringt es unglaublich gut auf den Punkt.

    Es lohnt sich wirklich nicht, es immer allen Recht zu machen.
    Nicht, dass man es ohnehin niemals schafft, man zuviel unnötige Energie damit verschwendet, die man besser anders nutzen kann, nein... ich habe es auch schon erlebt, dass sich damit Leute auch noch ziemlich in die Nesseln gesetzt haben und es dann von beiden Parteien abgekriegt haben.
    Nein, es lohnt sich ganz gewiss nicht.

    Ich war zum Glück nie so recht der Typ, der dies versucht hat.
    Ich höre auf meinen Bauch und genau wie Tina, fahre ich damit gut.
    Vielen Dank, Margot, dass Du mir diese Geschichte nochmal in Erinnerung gerufen hast. Sie bestärkt mich wieder einmal!

    Liebe Grüße
    Sonja


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    1. Hallo Sonja, ich habe diese Geschichte, vor meiner jetzigen Entdeckung, noch nicht gekannt. Ich finde sie aber gut geschrieben und aus dem Leben gegriffen. Und, ich höre schon lange auf mein Bauchgefühl, es trügt mich selten. Sollte ich mal daneben liegen, dann ist es eben so und verbuche es unter Erfahrungswerte.
      Danke für Deinen schönen und klugen Kommentar.
      Wünsche Dir einen schönen Sonntag.
      Herzlichst Margot

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