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Donnerstag, 20. Februar 2014

Mitgefühl ... nicht nur für Affen

... gestern musste ich, meine Geschichten über Buddhismus, unterbrechen. Die verlogene Politik kam mir dazwischen, für die ich kein Mitgefühl hege. Doch heute möchte ich wenigstens noch diese Geschichte über Buddhismus aufschreiben, sie war ständiger Begleiter in meinem Leben, ohne dass ich etwas von Buddhismus wusste ...

Die wichtigste Eigenschaft, die wir im Leben lernen sollten, ist Mitgefühl. Das hat der Buddha wieder und wieder betont. Mitgefühl haben bedeutet, ein gutes Herz haben. Mitzubekommen, wenn es anderen schlecht geht, und dann versuchen zu helfen. Unser Mitgefühl sollte allen Wesen gelten, das können andere Kinder sein, Erwachsene oder auch Tiere. Dazu gehört natürlich vor allem auch, dass wir Tiere nicht absichtlich töten, auch kleine Insekten nicht.
Denn alles, was lebt, hat Gefühle. Alle Lebewesen sind traurig, wenn es ihnen schlecht geht. Alle haben Schmerzen, wenn man sie verletzt.
Solange wir die anderen mögen, fällt es uns meistens leicht, ihnen gegenüber freundlich zu sein und ihnen zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen.
Wenn wir sie nicht kennen, und sie schwach und lieb sind, ist es meistens auch nicht so schwer.

Das große Mitgefühl

Der Buddha lehrte aber das ganz große Mitgefühl. Das heißt, dass wir versuchen sollten, auch denen gegenüber, die wir nicht mögen, zumindest in Gedanken freundlich zu sein. Zu dem großen Mitgefühl gehört, dass wir ihnen nicht wünschen, dass es ihnen schlecht gehen soll, nur weil sie uns geärgert haben. Das ist natürlich nicht einfach, besonders, wenn uns jemand verletzt hat oder sehr gemein zu uns war. Buddha war klar, dass das die Höchststufe an Schwierigkeit ist, selbst zu so einem Kind oder Erwachsenen, der sich uns gegenüber sehr unfreundlich, fies oder böse benommen hat, keine Wut- oder Hassgefühle zu haben. Natürlich wusste der Buddha, dass in solchen Situationen Wut ganz von alleine entsteht und das ist auch ok so. Aber er forderte seine Schüler auf, die Wut nicht weiter zu vertiefen. Zu merken, ich habe jetzt eine Stinkwut auf diese Person, aber ich beherrsche mich und vergrößere die Wut nicht noch.
... echtes Mitgefühl
Wir kennen es ja auch von uns selbst. Oft sind wir wütend, und wissen nicht einmal, warum. Oder unsere Wut entsteht wegen einer Kleinigkeit. Beim Schreiben ist vielleicht unser Bleistift abgebrochen und nun sind wir wütend auf den Bleistift. Wenn dann unsere kleine Schwester vorbeikommt und lacht, weil sie sich über ihre neue Puppe freut, dann können wir manchmal in die Luft gehen. Kennt ihr so etwas? Wenn man dann mit seinem Verstand über die Sache nachdenkt, ist sie überhaupt nicht bedeutsam. Der Bleistift ist abgebrochen, na und? Unsere kleine Schwester freut sich über ihre Puppe, na und? Aber aus irgendeinem Grund hat uns das wütend gemacht. Und weil jetzt noch unsere kleine Schwester lacht, dann werden wir noch wütender und schimpfen ihr hinterher. Dabei hat die kleine Schwester doch damit gar nichts zu tun. Die Schwester wird dann wohl ebenfalls wütend, und es würde zu einem heftigen Streit kommen.

Der Buddha erklärt, dass Menschen oft wegen solcher Kleinigkeiten wütend sind und dass es das beste wäre, wenn wir ihnen helfen, aus dieser Wut wieder herauskommen, bevor sie sie an anderen ausleben, die nichts damit zu tun haben. Das wäre Mitgefühl. 
... kein echtes Mitgefühl!
Wenn wir das Beispiel mit Geschichte mit dem Bleistift nehmen. Wenn du die
kleine Schwester wärst, könntest du dich beherrschen und sagen: „Ich habe doch gar nicht wegen dir gelacht, sondern wegen meiner Puppe.“
Dann könntest du sagen: „Ich bin auch nicht wegen deinem Lachen wütend, sondern weil der Bleistift abgebrochen ist.“
Dann könnte deine Schwester sagen: „Das ist doch nicht schlimm, du kannst ihn wieder spitzen.“
„Stimmt!“, könntest du sagen, und jetzt hättest du etwas Großartiges geschafft: deine Wut nicht vertieft und nicht ausgelebt!



Wie ist es, wollen wir es nicht auch versuchen, es schmerzt uns nicht ... sondern es gibt uns ein gutes Gefühl.


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