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Samstag, 15. November 2014

Wildkatzen

Das Fernsehen bringt für mich selten etwas Gutes. Doch manchmal schaue ich gerne Zoogeschichten, sie gefallen mir, auch wenn ich nicht gerne Tiere in Gefangenschaft weiß. Heute hat mich ein Blick in diese Zoogeschichten, an eine kleine Geschichte im Internet erinnert. Sie gefällt mir, sie gibt mir ein Gefühl von Wärme ... ich schreibe sie für euch auf.
Fotos stammen aus Wildtierpärke.

Wildkatzen

Sie lagen einfach da – zwischen zwei Olivenbäumen und schauten uns unverwandt an. Wir machten zunächst vier, dann fünf junge Katzen und die Katzenmutter aus.


Keine rannte weg, Angst war kein Thema. Woher sie kamen und warum sie bei uns gelandet waren, hatten wir nie erfahren. Aber sie faszinierten uns. Am frühen Morgen zum Beispiel zog die Mutter los. Zwei ihrer Jungen im Schlepptau. Erst Stunden später kamen die drei zurück – und die Wartenden hatten sich in all dieser Zeit nicht von der Stelle gerührt.
Am folgenden Tag durften oder mussten zwei andere Jungen mitgehen, und so ging das weiter - immer abwechslungsweise. Aber dann fiel uns auf, dass das Kleinste nie dabei war – es waren stets die gleichen Paare die mit der Mutter auf Erkundungstour gingen. 
Doch eines Tages sass das Kleinste – es war das einzige mit rötlichem Fell - ziemlich nah an unserem Haus. Von den anderen keine Spur mehr! Was war geschehen? Wir schauten zu, wie sich Tonga – eine unserer Hauskatzen - der Roten näherte und ganz vorsichtig so etwas wie Freundschaft schloss. Zwei Stunden später tollten die beiden wie Geschwister unter den Olivenbäumen. Aber wir fragten uns, wie das enden soll. Hatte die Alte uns das "überzählige" Junge geschenkt? Oder war es zu klein um draussen bestehen zu können. Was sollten wir mit diesem Wildkatzennachwuchs anfangen? Aber wir Unwissenden hatten wieder einmal alles falsch eingeschätzt!
Nach mehreren Stunden, es war längst Abend geworden, stand die Alte plötzlich da. Es ist unvergesslich und auch fast unbeschreiblich, wie die Begrüssungsszene ablief. Das Kleine fiel der Mutter mit seinen Vorderpfoten im
wahrsten Sinne des Wortes um den Hals. Und dann schritten sie davon – hielten vor dem Zaun inne, drehten sich um und schauten sitzen eine ganze Weile zu uns herüber. Wir schauten stumm zurück und irgend ein Gefühl sagte uns, dass dies ein Danke war. Danke für das Gastrecht. 
Dabei hatten wir zu danken. Für eine Lektion in Erziehung, Disziplin und Mutterinstinkt. Für eine Lektion Natur. Das alles ist schon eine Weile her. Ich habe mich wieder an dieses Ereignis erinnert, weil seit ein paar Nächten eine Katze um unser Haus streicht. Es könnte doch das Kleine sein, das hier ein paar Stunden seiner Jugend verbracht hatte. Aber vielleicht spinne ich einfach!

Diese Geschichte ist von Muse, einer Hebamme aus Hamburg.


2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    die Zoogeschichten schaue ich auch gerne an, habe dies gerade diese Woche wieder ein paar Mal getan (der Urlaub lässt so etwas zu). Die Zoos erfüllen ja eine wichtige Aufgabe für den Erhalt vieler Tierarten, welche ansonsten längst ausgestorben wären - somit finde ich die Haltung in Zoos als guten Kompromiss.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich
    Björn :)

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    1. Ja Björn, ich finde du hast recht mit einer wichtigen Aufgabe des Zoos. Ich schaue wirklich gerne diese Sendungen, aber ... trotzdem ... ja, ein Zoo ist wertvoll. :-)
      Danke und liebe Grüße, Margot.

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