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Freitag, 6. Februar 2015

Fernsehinterview mit einer alten Frau

Je älter man wird, um so mehr kann man auf vieles verzichten, auch ich. Doch wie diese ältere Dame in der Geschichte lebt und sich trotzdem reich fühlt, kann ich nicht verstehen, akzeptiere es aber. Sie sagt sich, ich habe alles, was ich zum Leben brauche, Luxus ist mir fremd, also bin ich reich. 


Fernsehinterview mit einer alten Frau

Man erzählt sich eine Geschichte über eine alte Dame aus Arkansas. Der Staat hatte beschlossen, die Sozialhilfezahlungen für Mittellose zu erhöhen. In der Hoffnung auf eine herzzerreißende Story begab sich ein Fernsehreporter ins Hinterland, wo viele Sozialhilfeempfänger lebten.


Die alte Frau, die er für ein Interview auswählte, lebte in einer aus einem einzigen Raum bestehenden Hütte: zugig im Winter und stickig im Sommer. Ihr Bett bestand aus ein paar nackten Brettern, die zusammen genagelt wurden und einer Matratze aus Kiefernadeln. Ein paar dünne Decken und ein kleiner Ofen konnten sie kaum vor der Kälte schützen.
Ihre Möbel – ein Tisch und zwei Stühle – waren aus demselben, rauen Holz hergestellt wie ihr Bett. Ein paar Regalbretter beherbergten ein paar Konservendosen aus dem Kramladen in etwa fünf Kilometern Entfernung. Mehrere Gläser mit Eingemachtem und ein paar Kürbisse vervollständigten ihre Vorräte. 
Sie hatte keinen Kühlschrank. Der Ofen stellte die nötige Hitze zum Kochen bereit. Ohne Telefon oder Fernsehen bestand ihre einzige Verbindung zur Außenwelt in einem alten Radio, das an einem guten Tag zwei oder drei Lokalsender empfangen konnte. 

Die alte Frau genoss jedoch einen Komfort: fließendes Wasser. Ein kristallklarer Bach plätscherte wenige Meter hinter ihrem Haus.
Ein kleiner Garten sorgte im Sommer für frisches Gemüse und ein paar Kürbisse und Rüben für den Winter. Ein gepflegter Blumengarten zierte die Front vor ihrem Heim.
Das Reporterteam kam an und stellte seine großen, teuren Kameras auf. Ihr mobiler Sender übertrug Bilder von der Frau und dem Ort, den sie ihr Zuhause nannte.
Schließlich fragte der Reporter die alte Frau: "Wenn die Regierung Ihnen monatlich 200 Dollar mehr zahlen würde, was würden Sie dann mit dem Geld machen?"
Ohne Zögern erwiderte die Frau: “Es den Armen geben." 

Es ist schön zu lesen, dass Menschen, die nicht viel zum Leben haben, aber sich durch Genügsamkeit ihrer Wünsche, reich fühlen, gerne abgeben. 



2 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    wieder eine Geschichte, die man sich zu herzen nehmen sollte.
    Von den Armen lernt man, dass es immer noch etwas gibt, das
    man teilen kann.
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht
    Irmi

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    1. Liebe Irmi, hab vielen Dank. Es ist so wie du schreibst, die Armen geben von ganzem Herzen und machen sich und andere glücklich. :-)
      Ich möchte mich, weil ich auf deinem Blog nicht viel kommentiere (aber lese), für deine guten Beiträge bedanken. Es sind gute und nützliche Beiträge.
      Wünsche dir ein gutes Wochenende. Liebe Grüße, Margot.

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