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Samstag, 28. November 2015

Aljonuschka und Iwanuschka

Es ist heute ein ist Tag der mir nicht gefällt, das Wetter ist grau und und trübt mich ein. Nein, einkaufen möchte ich auch nicht, ich versuche eine nette Geschichte zu finden, die mir zusagt ... 


Aljonuschka und Iwanuschka 

Russisches Volksmärchen  

Es waren einmal zwei Waisenkinder. Nachdem ihre Eltern gestorben waren, standen die beiden, die Aljonuschka und Iwanuschka hießen, ganz alleine auf der Welt. Also verließen sie ihr zu Hause und gingen auf die Wanderschaft.   
Als sie eine Weile unterwegs waren und die Sonne vom Himmel brannte, bekam Iwanuschka großen Durst. Doch weit und breit war kein Brunnen zu sehen, nur mit Wasser vollgelaufene Hufabdrücke einer Kuh.  

„Schwesterchen, ich bin so durstig.“ „Warte Brüderchen, bis wir einen Brunnen finden.“ „Darf ich nicht das Wasser aus einem Hufabdruck trinken?“ „Nein, da darfst du nicht trinken, sonst verwandelst du dich in ein Kälbchen.“
  
Iwanuschka hörte auf seine Schwester und so liefen sie weiter. Die Sonne stieg höher, doch so lange sie auch liefen, kein Brunnen kam in Sicht und es wurde immer heißer. Da sahen sie den Abdruck eines Pferdehufs auf der Straße, der voll mit Wasser war.
  
„Schwesterchen, darf ich aus dem Hufabdruck trinken?“ „Trink nicht, sonst verwandelst du dich in ein Fohlen.“ 

Iwanuschka seufzte und beide gingen weiter. Die Sonne wanderte weiter über den Himmel, doch kein Brunnen lag auf ihrem Weg. Die Hitze drückte sie nieder und vergrößerte noch weiter ihren Durst.  Da sahen sie den Hufabdruck einer Ziege, der wie die vorherigen voller Wasser war. 

Iwanuschka sprach:  
„Schwesterchen, ich kann nicht mehr. Darf ich nicht aus dem Hufabdruck trinken?“ „Trink nicht, sonst verwandelst du dich in ein Zicklein.“
  
Doch dieses mal gehorchte Iwanuschka nicht und trank aus dem Hufabdruck. Kaum hatte er zu trinken begonnen, verwandelte er sich in ein Zicklein. Aljonuschka rief erschrocken den Namen ihres Bruders, doch nicht seine Gestalt, sondern ein weißes Zicklein kam zu ihr herangesprungen. Da weinte Aljonuschka bitterlich, während das Zicklein um sie herum im Gras umher lief. 

Ein Mann kam des Weges, hielt bei dem Mädchen an und fragte sie: 
„Warum weinst du, hübsches Mädchen?“ Sie erzählte vom Unglück der beiden. Der Mann sagte: „Heirate mich. Ich werde dich schmücken mit Gold und Geschmeide und dein Zicklein darf für immer bei uns bleiben.“  

Aljonuschka sagte ja und so hielten sie Hochzeit und lebten glücklich lange Zeit zusammen mit dem Zicklein. Eines Tages ging der Mann auf Reisen. Kurz nachdem er weg war, kam eine böse Hexe in Aljonuschkas Haus. Sie zwang das Schwesterchen, zum Fluss zu gehen, band ihr einen Stein um den Hals und warf sie ins Wasser. Danach verwandelte sie sich in Aljonuschkas Gestalt, zog Kleider von ihr an und ging zurück ins Haus. Da sie nun genau wie Aljonuschka ausschaute, erkannte sie niemand, bis eines Tages der Mann zurück kam. Auch der merkte nicht, dass die Frau in seinem Haus nicht mehr die echte Aljonuschka war, nur das Zicklein wusste Bescheid. Es war ganz traurig, aß nichts mehr, trank nichts mehr, ging jeden Tag zum Fluss und rief nach seinem Schwesterchen. 
Die Hexe bemerkte das Treiben des Zickleins und sagte dem Mann:  
„Schlachte das Zicklein für mich!“  
Der Mann wunderte sich. Hütete seine Frau vor seiner Reise das Zicklein wie ihr wervollstes Gut, wollte sie nun, dass es geschlachtet wird. Die Hexe entzündete ein großes Feuer, hängte einen ehernen Kessel darüber und schliff ein scharfes Messer. So merkte das Zicklein, dass es nicht mehr lange leben würde und legte sich am Ufer des Flusses nieder.

Es sprach:  
Schwesterchen Aljonuschka, 
komm aus dem Wasser und sei wieder da. Die Flammen lodern hell, Das Wasser im Kessel kocht schnell. Scharf sind die Messer gewetzt, Geschlachtet werde ich jetzt.“  

Da antwortete Aljonuschka aus dem Wasser:  
„Brüderchen Iwanuschka, der Stein um den Hals hält mich da. Um meine Beine schlingen wie ein Band, die Pflanzen und der tiefe Sand.“  

Währenddessen suchte die Hexe das Zicklein. Da sie es nicht fand, sandte sie einen Knecht: „Bring mir das Zicklein geschwind!“ So ging der Knecht hinunter zum Fluss und fand dort das Zicklein. Er hörte, was es mit dem Schwesterchen im Wasser sprach, lief zurück und erzählte alles dem Mann. Dieser ging zusammen mit dem Knecht zum Wasser, schnitt dem Stein von Aljonuschkas Hals und zog sie aus dem Fluss. Darauf wuschen sie sie in reinem Quellwasser und zogen ihr frische und feine Gewänder an. Aljonuschka erwachte wieder und war schön wie der junge Morgen. Das Zicklein wälzte sich vor Freude dreimal im Gras und verwandelte sich zurück in den Jungen Iwanuschka. Die böse Hexe aber wurde bestraft, an ein Pferd gebunden und durch das Dorf geschleift. Die beiden Geschwister aber lebten glücklich bis an ihr Ende.  



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